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Von Las Vegas über Monte Carlo bis hin zu illegalen Glücksspielen in dunklen Gassen sind Glücksspiele ein beliebtes Sujet für Filmemacher. Obwohl sie oft mit Risiko und Sucht in Verbindung gebracht werden, sind sie auch eine Art der Unterhaltung. Doch wie realistisch ist die Darstellung von Glücksspiel in Filmen?
Ein wichtiger Aspekt ist die Authentizität, die sie vermitteln – oder versuchen zu vermitteln. Um einordnen zu können, wie realitätsnah ein solcher Film gestaltet ist, muss als erster Punkt das Prinzip der Glücksspiele grundlegend verstanden werden.
Casinospiele: Wie funktionieren sie?
Um sich ein Urteil darüber bilden zu können, wie realistisch die Darstellung in Filmen ist, muss das Glücksspiel selbst verstanden werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, im Casino zu spielen:
- Spielautomaten: Bei Spielautomaten setzen Spieler einen Betrag und drehen dann die Walzen. Das Ergebnis basiert auf einem Zufallsgenerator, der die Symbole auf den Walzen anhält. Gewinne werden basierend auf vordefinierten Symbolkombinationen ausgeschüttet.
- Tischspiele: Bei Tischspielen wie Blackjack oder Roulette wird gegen den Dealer oder das Haus gespielt. Die Regeln sind je nach Spiel unterschiedlich, aber das Ziel ist oft, eine bessere Hand oder eine gewinnende Zahl zu erhalten.
- Poker: Poker ist ein strategisches Glücksspiel, bei dem Spieler gegeneinander antreten. Es geht darum, die beste Hand zu haben oder Ihre Gegner zum Aufgeben zu zwingen.
Die meisten Casinospiele sind so konzipiert, dass das Casino langfristig einen mathematischen Vorteil hat, der als „Hausvorteil” bezeichnet wird. Dies bedeutet, dass das Casino auf lange Sicht profitabel ist, selbst wenn einzelne Spieler gewinnen können.
Glück ist ein wesentlicher Bestandteil, aber bei einigen Spielen wie Poker und Blackjack können strategische Entscheidungen die Gewinnchancen beeinflussen.
Die Darstellung von Poker in Filmen
In Filmen wird Poker häufig dramatisiert und stilisiert, um Spannung und Unterhaltung zu bieten. Es wird um hohe Einsätze und riesige Geldsummen gespielt. Poker dreht sich nicht nur um die Karten, sondern auch um die psychologischen Spiele zwischen den Spielern. Filme zeigen, wie Spieler versuchen, ihre Gegner zu durchschauen und zu manipulieren. Pokerfilme bieten oft faszinierende Einblicke in die Charaktere der Spieler. Sie zeigen, wie verschiedene Persönlichkeiten und Strategien aufeinanderprallen.
In der Vergangenheit wurde Poker mit der Unterwelt und kriminellen Aktivitäten in Verbindung gebracht. Dies hat zur Schaffung von Filmcharakteren geführt, die in zwielichtige Machenschaften verwickelt sind oder in gefährlichen Umgebungen spielen.
Es ist wichtig zu beachten, dass Filme eine dramatisierte Version des Pokerspiels bieten und nicht immer die Realität widerspiegeln. Das tatsächliche Pokerspiel erfordert oft viel Geduld, mathematisches Verständnis und strategisches Denken.
Die Darstellung von Blackjack in Filmen
Wird in Filmen Blackjack gespielt, geht es meist um das berüchtigte Kartenzählen. Dabei handelt es sich um eine gängige Betrugsmasche, die zwar nicht gerne gesehen und selten toleriert wird, aber aus gesetzlicher Sicht nicht illegal ist. Spieler können ihre Gewinnchancen zu erhöhen, indem sie verfolgen, welche Karten bereits aus dem Kartendeck gezogen wurden.
Kartenzählen erfordert viel Übung und Geschicklichkeit. Es ist keineswegs eine Garantie für Gewinne. Es ist eine Strategie, die dazu dient, die Chancen leicht zu beeinflussen, aber der Ausgang eines einzelnen Spiels bleibt dennoch zufällig.
In Filmen wird das Kartenzählen oft von hochbegabten Menschen oder außergewöhnlichen Charakteren praktiziert.
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Konkrete Beispiele
Einige Filme haben es geschafft, die Atmosphäre und Aufregung von echten Glücksspielen zu erfassen.
Ocean’s Eleven
Der Film zeigt professionelle und geschickte Spieler, die in High-Stakes-Spielen ihr Glück herausfordern. Die Art und Weise, wie die Charaktere taktieren und ihr Spiel planen, ist realistisch und spiegelt die Art und Weise wider, wie professionelle Glücksspieler tatsächlich vorgehen.
21
Der Film “21” basiert auf den wahren Aktivitäten verschiedener MIT Blackjack Teams, die das Kartenzählen in Casinos perfektionieren und Millionen von Dollar gewinnen. Dennoch wirkt er stellenweise übertrieben.
Die Spielszenen selbst sind recht realitätsnah. Es ist bekannt, dass die Spieler sich wirklich verkleideten, um das Sicherheitspersonal zu überlisten und unerkannt immer wieder am selben Ort zu spielen. Auch die Strategien zum Kartenzählen, die gezeigt werden, entsprechen denen professioneller Kartenzähler.
Owning Mahowny
Obwohl die filmische Darstellung von Glücksspielen oft spannend und unterhaltsam ist, gibt es auch Filme, die die unvorhersehbaren Risiken und Konsequenzen von Glücksspiel und Glücksspielsucht thematisieren. “Owning Mahowny” zeigt die Abhängigkeit und die verheerenden Auswirkungen, die das Spielen auf das Leben der Charaktere haben kann.
Beginnend mit verlustreichen Pferdewetten, nutzt der Protagonist seine Position bei der Bank aus, um an immer größere Geldsummen zu kommen und diese im Casino einzusetzen. Die Spielsucht wird so groß, dass er das Essen und Schlafen vergisst. Auch die sozialen Kontakte leiden darunter. Nachdem der Betrug auffiel, muss er eine Haftstrafe verbüßen und eine Therapie machen.
Welche Formen des Glücksspiels werden in Filmen thematisiert?
Casinos sind der häufigste Schauplatz für Glücksspiele in Filmen. Beliebte Spiele wie Blackjack, Roulette, Poker und Baccarat werden häufig in diesen Szenen gezeigt. Auch Spielautomaten werden oft präsentiert. Bekannte Beispiele sind:
- Fear and Loathing in Las Vegas (1998): Der Film handelt von einem drogenabhängigen Journalisten, der nach Las Vegas reist und sich in eine Spirale des Glücksspiels und anderer exzessiver Aktivitäten einschließlich Spielautomaten begibt.
- The Cooler (2003): Der Film handelt von einem Mann, der als “Cooler” angestellt ist, um die Gewinnsträhnen der Spieler in einem Casino zu stoppen, aber Probleme bekommt, als er sich in eine Kellnerin verliebt und in Schwierigkeiten mit gefährlichen Mitgliedern des Casinos gerät.
- Rain Man (1988): Der Film handelt von einem Mann mit Autismus, der eine erstaunliche Fähigkeit zum Zählen hat und seinem Bruder beim Spielen von Blackjack in Las Vegas hilft.
- Hangover (2009): In dieser Komödie spielen die Charaktere Blackjack, während sie versuchen, mehrere Erinnerungslücken in einer wilden Nacht in Las Vegas zu lösen.
- The Gambler (2014): Der Film handelt von einem Literaturprofessor, der ein Doppelleben führt und sich in der Welt des Glücksspiels, einschließlich Blackjack, verliert.
Pferdewetten sind in vielen Filmen ebenfalls ein populäres Thema. Hier geht es meistens um Wetten, die oft mit hohen Einsätzen verbunden sind. Beispiele für Filme, in denen Pferdewetten thematisiert werden, sind:
- Der Clou (1973): Ein Klassiker des Glücksspiel-Genres, der von einem Trickbetrüger handelt, der seine Fähigkeiten einsetzt, um Pferdewetten zu manipulieren.
- Unter Null (1987): Ein junger Mann verliert beim Pferdewetten sein Erbe und gerät daraufhin in eine Abwärtsspirale aus Drogen und Depression.
- 50 zu 1 (2014): Der Film erzählt die wahre Geschichte von Mine That Bird, einem Außenseiter-Pferd, das bei den Kentucky Derby im Jahr 2009 mit 50:1 Quoten gewinnt.
Neben Pferdewetten finden auch Sportwetten in Filmen Erwähnung:
- Silver Linings (2012): Ein Mann mit bipolarer Störung kehrt nach seiner Entlassung aus der psychischen Anstalt zu seiner Familie zurück und versucht, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen, indem er auf ein Fußballspiel wetten will.
- Mississippi Grind (2015): Zwei Glücksspieler, einer jung, der andere alt, treffen sich in einem Casino und beschließen, nach New Orleans zu reisen, um bei Wetten auf ein Pokerspiel zu gewinnen.
Im Gegensatz zu den klassischen Glücksspielen, finden Online-Casino-Spiele in Filmen selten Beachtung, obwohl die Bandbreite verschiedener Möglichkeiten und Themen großes Potenzial hätte.
Von Online-Slotmachines über Poker und Roulette bis zu Blackjack gibt es mittlerweile im Bereich der Online-Casinos ziemlich jedes Spiel, das es auch in herkömmlichen Casinos gibt. Communities tauschen sich über die besten Strategien aus und geben sich gegenseitig Tipps. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Thematik auch in Filmen umgesetzt werden wird.
Fazit
Ob Glücksspiel realistisch oder unrealistisch dargestellt wird, hängt oft davon ab, ob der Filmemacher darauf abzielt, das Thema in einer dramatischen und übertriebenen Art und Weise zu präsentieren oder ob er auf Authentizität setzt. Obwohl einige Filme Glücksspiele als gefährlichen und süchtig machenden Weg darstellen, darf nicht vergessen werden, dass es auch Menschen gibt, die das Glücksspiel als legale und unterhaltsame Freizeitaktivität betreiben.